Arbeiten von 2020-2025

Bei meinen Druckversuchen bleiben immer wieder Reste von Radierungen übrig, die ich grundsätzlich nicht entsorge, sondern – wie viele Fundstücke und ‚Wertloses‘ – für spätere Verwendung aufbewahre. Diese Technik kommt meiner Vorliebe für Materialmix sehr entgegen. So kann ich Übrigbleibsel von Drucken und Hilfsmaterial (wie Telefonbuchseiten) verwerten, sie mit anderen technikfremden Materialien zusammenfügen und zu neuen Kompositionen verbinden.
 
Als Untergrund für die vier Bilder der Reihe habe ich mittelbraunes Tonpapier gewählt und das für Radierungen typische Kupferdruckpapier mit gerissenen Rändern darauf geklebt. Die Druckreste sind entweder als Ganzes oder in Teilen auf das Druckpapier gebracht worden.
Dann habe ich ein getrocknetes Blatt (Bild 1), Zeitungspapier (Bild 2), gefärbtes Papier (Bild 3) bzw. Gaze (Bild 4) hinzugefügt. Wichtig und typisch für meine Kunst sind Linien, in diesem Fall Bleistiftlinien, die abschließend gezeichnet werden. Sie setzen im Bild vorhandene Strukturen fort und dienen der Verankerung der Formen. 
Beim Drucken habe ich vorwiegend Braun-Rot-Töne verwendet, und somit sind diese Farben bestimmend für die Druckreste-Collagen.
 
Das Material tritt bei diesen Arbeiten in den Vordergrund. Es ist nicht nur Objekt sondern auch gleichzeitig Subjekt der Gestaltung.
Was übrig bleibt 1 - Druckreste und Blatt auf Kupferdruckpapier auf Tonpapier, 40 x 30 cm, 2023
Was übrig bleibt 2 - Druck und Papierreste auf Kupferdruckpapier auf Tonpapier, 40 x 30 cm, 2023
Was übrig bleibt 3 - Druckreste und Telefonbuchseite auf Kupferdruckpapier auf Tonpapier, 40 x 30 cm, 2023
Was übrig bleibt 4 - Druckreste und Mull auf Kupferdruckpapier auf Tonpapier, 40 x 30 cm, 2023